Landschaftsarchitekten - Hamburg schaper + steffen + runtsch
Auftraggeber / Behörde für Umwelt und Energie, Sondervermögen Naturschutz und Landschaftspflege
Aufgabe / Biotopgestaltung
  • Grünlandaufwertung Elbmarsch Haseldorf, Objektplanung Lph 1-9

    Das rund 55 ha große Maßnahmengebiet liegt im Kreis Pinneberg zwischen den Ort­schaften Haseldorf und Hetlingen innerhalb eines ausgedehnten ehemaligen Vorland­komplexes der schleswig-holsteinischen Elbmarsch, die als Europäisches Vogelschutz­gebiet „Unterelbe bis Wedel“ als Teil des Schutzgebietssystems Natura 2000 ausgewiesen ist.

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    Der Auftrag unterteilt sich in eine Überprüfung der Konzeptplanung für das Gesamtgebiet sowie aufgrund unterschiedlicher Pachtverhältnissein zwei Realisierungsphasen.

    Vorrangiges Ziel der Maßnahmen zur Grünlandaufwertung ist die Förderung von typischen Wiesenbrütern wie Kiebitz, Uferschnepfe und Rotschenkel. Außerdem soll erreicht werden, dass das Projektgebiet attraktiver für Rastvögel wird, insbesondere für Schwarm bildende Artengruppen wie Limikolen, Gänse, Schwäne und Möwen.

    Als optimale Habitatbedingung sind, neben einer Extensivierung der Bewirtschaftung, großflächig offene Vegetationsstrukturen zu Beginn der Brutzeit im März/April, andererseits geeignete Feuchteverhältnisse mit stocherfähigen Böden zu gewährleisten. Dies wird durch Maßnahmen zur Optimierung des Wasserhaushalts über regelbare Wehre / Anstau­möglichkeiten sowie die Ausbildung von 5 Blänken im geringfügig tiefer gelegenen nordwestlichen Bereich erreicht.

    Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung einer naturraumtypischen Weide- und Wiesenlandschaft mit artenreichen mesophilen Grünlandbeständen, die durch charakteristische Kennarten wie Schachblume (Fritillaria meleagris), Großer Klappertopf (Rhinanthus angustifolius), Frauenmantel (Alchemilla vulgaris agg.), Wiesengerste (Hordeum secalinum) und Gold-Hahnenfuß (Ranunculus auricomus) gekennzeichnet sind.

    Zur Erhöhung der Strukturvielfalt und Schaffung von zusätzlichen Stillgewässern werden ausgewählte Grüppen zu Gräben ausgestaltet, die dauerhaft Wasser führen und so einen Lebensraum für aquatische Organismen darstellen. Der Bodenaushub verbleibt im Gebiet und wird zur Abdämmung von Gräben und Grüppen beziehungsweise für die Modellierung eines flachen Walls am Rande von tiefergelegenen Vernässungszonen verwendet.

    Stand: 11.02.2016
    Quellenhinweise: Fotos  SSR 2015, Höhenscan BUE, Naturschutzamt 2015, Maßnahmenkonzept auf Luftbild